Masterplan 100 % Klimaschutz des Biosphärenverbandes vom Juni 2014
Mit diesem Masterplan will der Zweckverband „Biosphärenreservat Bliesgau“ auf 232 Seiten die Weichen in Sachen Klimaschutz stellen – bis ins Jahr 2050.
Natürlich spielen in diesem Szenario auch die erneuerbaren Energien, also auch die Windkraft, eine tragende Rolle. Und in dieser Thematik beruft sich der Masterplan auf die Meinung von 31 (!) Besuchern eines Biosphärenfestes (Besucherzahl 15.000), wertet deren Meinung zum Thema Windkraft auf sechs Seiten in Tabellen aus, um diese dann als nicht repräsentativ aber dennoch tendenziell zu verkaufen – stellvertretend also für über 100.000 Bewohner der Biosphäre. Wo sind die 2.500 Unterschriften und 450 Einwendungen gegen ortsnahe Windkraftanlagen vor der Haustür von drei Orten der Gemeinde Mandelbachtal?
Das Land, der Kreis und einige Kommunen, so auch die Gemeinde Mandelbachtal, sind Mitglied des Zweckverbandes und damit verantwortlich für diesen Masterplan.
Einschränkend muss erwähnt werden, dass nach Mitteilung des Geschäftsführers des Zweckverbandes “an dem Projekt „Masterplan 100 % Klimaschutz“ alle Gemeinden und Städte im BR Bliesgau beteiligt sind, außer der Gemeinde Mandelbachtal. Diese konnte sich auf Grund eines negativen Beschlusses zur Teilnahme im Gemeinderat nicht beteiligen. Der Beschluss zum Masterplan in der Verbandsversammlung am 18.09.14 war insofern einstimmig, die Vertreter der Gemeinde Mandelbachtal haben sich enthalten, insbesondere deshalb weil sie gar nicht „mitmachen“. “
Dieser Masterplan steht beispielhaft für die Kluft, die zwischen der Politik inkl. der Verwaltung und den Menschen herrscht, für die sie verantwortlich sind.
Wir als Bürgerinitiative fragen uns, für wen der Biosphärenverband spricht. Einer Befragung von 31 Festteilnehmern, von denen über ein Drittel nicht in der Biosphärenregion lebt, wird sechs Seiten lang in dem Masterplan Raum gegeben. 2.500 Unterschriften gegen die räumliche Nähe der Anlagen (800 m zur Wohnbebauung) und 450 Einwände waren keine Zeile wert.
Unabhängig von unseren Zielen ist es unwissenschaftlich und grob falsch, aus nur 31(!) nicht repräsentativ ausgewählten Befragten eine Statistik herzuleiten. Noch nicht einmal eine Tendenz darf nach dieser äußerst mageren Probandenzahl – wenn man wissenschaftliche Vorgaben ernst nimmt – aus der Befragung abgeleitet werden.
Wir fordern daher den Biosphärenverband dringend auf, diese unseriöse und tendenzielle „(B)Analyse“ aus dem Bericht zu entfernen und diese Daten nicht mehr weiter zu verwenden. Sie stellen mit Sicherheit kein Stimmungsbild der Bewohner der Biosphärenregion dar.
Wir werden den Biosphärenzweckverband in einem gesonderten Schreiben auffordern, diese irreführende Berichterstattung zu korrigieren.