Wer in diesen Frühlingstagen in und um Bliesmengen-Bolchen unterwegs ist, hört sehr häufig schrille Rufe aus der Höhe. Wenn man dann suchend gen Himmel blickt, entdeckt man schnell meist mehrere majestätisch anmutende Vögel, die in relativ geringer Höhe kreisend auf der Suche nach Nahrung sind. Dabei handelt es sich, wie an ihren gezackten Schwanzfedern unschwer zu erkennen, um den weltweit relativ selten gewordenen und in ihrer Existenz bedrohten Rotmilan.
Gerade der Schutz dieser bedrohten Vögel scheint jetzt entscheidenden Einfluss auf die von der Gemeinde Mandelbachtal geplante Ausweisung eines Vorranggebietes zum Bau eines Windkraftwerkes auf dem Allenberg, mitten in einem ausgedehnten Waldgebiet in Bliesmengen-Bolchen, zu haben. Gegen diese Pläne gibt es aus der Bevölkerung in Mandelbachtal und Umgebung großen Widerstand, der sich vornehmlich über die Aktivitäten der Bürgerinitia- tive „Bliesmenger-Gegenwind“ seit nunmehr fast zwei Jahren unvermindert ausdrückt. Auf Anfrage dieser Bürgerinitiative über den Sachstand der nunmehr zweiten Offenlegung des Planungsverfahrens teilte der Bürgermeister der Gemeinde Mandelbachtal, Gerd Tussing, folgendes mit: „Da bei allen bisher durchgeführten Verfahrensschritten das Thema Rotmilanschutz in der Stellung- nahme des LUA eine wesentliche Rolle gespielt hat, ist seitens der Verwaltung vorgesehen, die diesjährige Bestandsaufnahme zum Thema Rotmilanhorste des LUA abzuwarten und den Gemeinderat erst nach dem Vorliegen der neuesten Erkenntnisse über eine eventuelle 3. Offenlage entscheiden zu lassen.“
Damit scheint wohl auch die zweite Offenlegung dieses Planungsverfahrens „Windenergie“ in Mandelbachtal gescheitert. Man darf gespannt sein, wie sich diese für den Steuerzahler sehr teuer werdende Planung weiter entwickeln wird. Die Bürgerinitiative „Bliesmenger-Gegenwind“ ihrerseits wird nach eigenem Bekunden nicht locker lassen und sich nötigenfalls auch wieder über den in diesen Themen sehr profilierten Rechtsanwalt, Prof. Dr. Holger Kröninger, juristisch zu Wort melden. Dabei würde man auch eine Klage gegen das Planungsverfahren nicht scheuen.
