Bürgerinitiative Bliesmenger-Gegenwind

Dramatischer Rückgang der Greifvögel – u.a. Rotmilane – im Bereich „Windkraftanlagen Blieskastel-Webenheim“ seit Errichtung der WEA

NFO der INTERESSENGEMEINSCHAFT BIOSPHÄRE:

Betreff: Seit kurzem Stillstand der Windkraftanlagen ——Bericht in der heutigen Ausgabe der „Blieskastler Nachrichten“ – Dramatischer Rückgang der Greifvögel – u.a. Rotmilane – im Bereich „Windkraftanlagen Blieskastel-Webenheim“. seit Errichtung der WEA

Seit der Inbetriebnahme der Windkraftanlagen in Blieskastel-Webenheim haben mehr als hundert Naturkundige einen starken Rückgang der im Bereich der Webenheimer Höhen alljährlich zu beobachtenden Greifvögel (hauptsächlich Rotmilane) festgestellt und dokumentiert. Daraus folgte ein ausführliches Schreiben an den Umweltminister JOST, das auch an Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und an das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz (LUA) ging.

Ende März 2017 wurde im Bereich der Webenheimer Höhen ein drastischer Rückgang der in diesem Gebiet alljährlich zu beobachtenden Greifvögel – vor allem auch der Rotmilane – durch Naturkundige vor Ort festgestellt. Über hundert von ihnen legten Wert darauf, diese Feststellung sowie ihren Unmut darüber mit ihrer Unterschrift dem saarländischen Umweltminister sowie dem LUA kund zu tun. Man fordert nun Konsequenzen.
Wie jedes Jahr so war auch im Februar dieses Jahres eine sehr große Anzahl von Greifvögeln – darunter viele Rotmilane und auch Schwarzmilane – hier angekommen und tagtäglich gesichtet worden. Sechs Wochen lang durfte man sich an den sehr häufig am Himmel kreisenden Großvögeln und ihren wunderbaren Lauten erfreuen.
Einigen Beobachtern war jedoch sehr früh schon aufgefallen, dass oben an den neu errichteten Windkraftanlagen immer wieder Rotmilane mitten durch die mit ungeheurer Schlagkraft sich drehenden Flügel hindurch flogen oder zumindest ganz dicht daran vorbei. Bisweilen waren es bis zu 11 Rotmilane gewesen (belegt durch Fotos und Videos). Anderen Beobachtern fiel auf, dass von drei direkt an den Anlagen kreisenden Rotmilanen plötzlich nur noch zwei zu sehen waren. Solche und ähnliche Erfahrungen führten dazu, dass Anwohner in diesem Gebiet Fotos oder Videos zwecks Dokumentation solch grausamer Vorgänge an die zuständige saarländische Behörde (LUA) weiterleiteten. Das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz (LUA) reagierte sehr schnell und schickte eine Kommission, die die Lage vor Ort prüfte. Seitdem müssen die Räder während der Flugzeiten der Rotmilane tagsüber vorläufig stillstehen.
Doch für die meisten Milane und anderen Greifvögel kommt diese Maßnahme zu spät, so die Überzeugung der Naturbeobachter. Immerhin sind Windräder die häufigste Todesursache für Rotmilane. Gerade vor zwei Wochen hat ein Nichtortsansässiger im weiteren Umkreis der Anlagen von Blieskastel-Webenheim schon einen geschredderten Rotmilan gefunden. Der hinzugezogene Tierarzt schloss eine Kollision mit den Windradflügeln nicht aus. Ebenso wurde am 8. Mai 2017 unter den neu errichteten WEA-Anlagen von Bettingen/Schmelz im Nord-Saarland ein toter Rotmilan entdeckt, was auch in der dortigen Bevölkerung für Wirbel sorgte – eine bekannte Erfahrung auch an vielen anderen WEA-Standorten. Ein Zusammenhang zwischen Rückgang der Greifvögel und neu errichteten Windkraftanlagen ist damit – nach Meinung der Naturkundigen – unverkennbar.
Was in diesem Jahr mit den hier angekommenen Rotmilanen geschehen ist (und den demnächst fliegenden Jungvögeln ebenso droht), wird sich logischerweise dann auch in den nächsten Jahren wiederholen und die vom Aussterben bedrohten Rotmilane in Deutschland weiter reduzieren. Schließlich ist das Gebiet um Webenheim von den Gegebenheiten her ein absolut idealer Rotmilan-Standort. Dies trifft für den Bliesgau insgesamt zu, denn diese Region ist der erste Brutstandort des Rotmilans im Saarland gewesen und hat in dieser Hinsicht bis heute eine herausragende Bedeutung.

Fazit: die WEA hätten an diesem Standort, zumal er bekanntermaßen viel zu windschwach und unrentabel sei, auf keinen Fall gebaut werden dürfen. Außerdem sieht man es als nicht verantwortbar an, dass bestimmte diesem Standort angemessene naturschutzrelevante Vorprüfungen nicht durchgeführt worden sind. Nur ein Rückbau der Anlagen kann das Problem lösen.

Im Internet findet ihr den Bericht unter :