Auch nach dem Termin bei der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer haben die Aktiven der Bürgerinitiative „Bliesmenger-Gegenwind“ den Sommer über weiter im Hintergrund gearbeitet und verschiedene Veranstaltungen besucht. Während der politischen Sommerpause erhielten wir keine wichtigen Informationen über die Weiterentwicklung der Pläne zum Thema Flächennutzungsplan Windkraft in der Gemeinde Mandelbachtal. Bekanntlich will die Gemeinde Mandelbachtal nach wie vor an den etwas geschrumpften Plänen für ein Windkraftwerk auf dem Allenberg im Wald von Bliesmengen-Bolchen festhalten. Viele Bürger haben ja sehr eindrucksvoll ihren Widerstand gegen diese Planungen so nah vor ihrer Haustür dokumentiert.
Wir hören, dass das mit dieser Planung beauftragte Planungsbüro jetzt wieder die vielen Widersprüche aufarbeiten müsse. Ergebnisse seien noch keine bekannt geworden. Der Mandelbachtaler Bürgermeister Gerd Tussing träfe sich nach unseren Informationen im September 2015 mit Vertretern des LUA, um die weitere Vorgehensweise, insbesondere auch aus den Gesichtspunkten des Natur- und Artenschutzes, zu beraten. Hierbei dürften die nachweislichen, vielfältigen Aktivitäten der Rotmilane im geplanten Vorranggebiet für Windenergieanlagen eine wesentliche Rolle spielen. Wir fordern aber auch alle Verhandlungspartner auf, die Interessen und den Gesundheitsschutz der Menschen nicht zu vergessen.
Viele Windkraftprojekte stoßen nicht nur im Saarland inzwischen auf einen erheblichen Widerstand aus der betroffenen Bevölkerung. Die Zahl der Bürgerinitiativen gegen den Wildwuchs von Windenergieanlagen und gegen die nicht nachvollziehbaren Kalkulationsgrundlagen durch Industrie- und Behördenvertreter, die solche Industrieanlagen schön rechnen wollen, hat sich sprunghaft erhöht. Erste Aufweichungstendenzen bei bereits beschlossenen Flächennutzungsplänen für Windenergieanlagen sind auch im Saarland erkennbar. So protestieren die Partei Bündnis 90 Die Grünen vehement gegen die Absichten des Regionalverbandes Saarbrücken, die bereits beschlossenen Abstände von 650 Metern zur Wohnbebauung nachträglich zu Gunsten der Wohnbebauung der Bevölkerung zu erhöhen. Die Grünen sähen hierdurch die Energiewende und die Einhaltung der Klimaschutzziele im Saarland gefährdet, da nach ihrer Rechnung die Anzahl der potentiellen Windenergieanlagen im Regionalverband Saarbrücken von bisher 40 bis 47 WEA auf dann nur noch 16 bis 20 WEA sinken würde. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass sich der Bürgerprotest gegen die diesbezüglich unausgegorenen Pläne der Politiker, getrieben durch die Industrielobbyisten, lohnt!
Die Klimaschutzziele werden wohl nur durch fragwürdige und fadenscheinige Argumente in Richtung Natur- und Umweltschutz und schön gerechnete Prognosen auf dem Papier oder im Rechner hinsichtlich Wirtschaftlichkeit der Investitionen und Energieeinsparmöglichkeiten erreicht. Viele in diesem Zusammenhang getätigte Investitionen sind sehr teuer erkauft und meist auch ihr Geld nicht wert. Ob verlustträchtige Windräder in dicht besiedelten Gebieten, überzogene Energieeinsparvorschriften im Wohnungsbau, vermeintlich saubere deutsche Diesel-Technologie wie aktuell in aller Munde; die Reihe könnte man fast beliebig fortsetzen. Die Zeche zahlt der Bürger als Verbraucher! Über den wahren Nutzen und die Grenzkosten wird sowohl von Politik als auch von der Industrie der Mantel des Schweigens gelegt. Aber viele Bürger haben diese Entwicklungen erkannt und zeigen ihren Protest.
Deshalb unterstützen wir auch den Aufruf der Bürgerinitiative „Vernunftkraft Hessen e.V.“ zu einer Demonstration gegen unvertretbare Pläne zum Bau von Windenergieanlagen in Deutschland. Diese Kundgebung wird am Samstag, 10. Okt. 2015, ab 14:00 Uhr vor der Paulskirche in Frankfurt am Main stattfinden. Sie trägt das Motto: „EEG: Energiewende Erkennbar Gescheitert“. Alle Bürgerintiativen, Interessengemeinschaften, windkraftkritische Menschen und kritikwillige Naturschutzverbände sind aufgerufen, an diesem Tag ihren Widerstand gegen den Windwahn in Deutschland zu bekunden. Auch eine Delegation unserer Bürgerinitiative „Bliesmenger-Gegenwind“ plant, an dieser Demonstration teilzunehmen. Alle daran Interessierten können sich gerne bei den Aktiven der Bürgerintiative „Bliesmenger-Gegenwind“ informieren. Die Kontaktdaten sind auf der Homepage unter www.bliesmenger-gegenwind zu finden.
Sobald es Neuigkeiten zu den Windkraftwerksplänen unserer Gemeinde im Mandelbachtal gibt, werden wir umgehend informieren und bei Bedarf zu weiteren Protestaktionen aufrufen.
